Freitag, 25. Dezember 2009

Laos - Luang Prabang

08.10. 2009 - 10. 10 2009

Der Plan zunaechst nach Luang Prabang zu fahren, war in China entstanden. Dort hatte uns ein aus Laos eingereister Backpacker eine Karte mit den wichtigen Plaetzen seiner Zeit in Laos eingezeichnet. Generell war Laos von vielen Reisenden als Land empfohlen worden, in dem Reisende noch als Exoten und nicht als potenzielle Geldquelle empfangen werden. Tatsaechlich habe ich aber in wenigen Staedten der Reise mehr Touristen getroffen, als in Luang Prabang. Dies hat sicher seinen Grund, denn viele Tempel haben die Stadt sogar ganz offiziell Welterbe werden lassen. Maxx und ich haben keinen einzigen gesehen.

Statt dessen wagten wir ein nahezug waghalsiges Unterfangen. Nachdem die Ausruhtage in Kunming naemlich nicht wirklich neue Energie gebracht hatten, aenderten wir unsere Strategie. Getreu dem Motto "von nichts kommt nichts" beschlossen wir uns Fahrraeder zu mieten und zu einem 30 Kilometer entfernten Wasserfall zu fahren. Das war an sich schon ziemlich unvernuenftig, im Sinne von nicht rentabel, weil ein Kleinbus (TukTuk) deutlich billiger gewesen waere, als die Leihgebuer fuer die Fahrraeder. Und auch gesundheitlich bedenklich, weil wir beide deutliche Grippesymptome (oder gar Malaria) aufwiesen. Bei Maxx kamen auch noch Zahnschmerzen hinzu. Wenn ich die Zahnschmerzen im folgenden aber als Altersschwaeche deute, liest es sich viel lustiger. Unser kleiner Ausflug wurde naemlich die Hoelle...

Eigentlich sogar noch viel heisser, denn nach einem selbst zusammengestellten Fruehstueck (immer nur Nudelsuppe ist irgendwann dann doch nicht so toll) brachen wir genau in der Mittagshitze auf. Und recht schnell stellten wir fest, dass 30 Kilometer in Laos nicht gleich 30 Kilometer in Deutschland sind (diese verflixten kulturellen Unterschiede) denn Laos ist deutlich bergiger! (vielleicht also eher wie Bayern als Deutschland). Die ersten Steigungen nahmen wir noch tapfer, motiviert von beeindruckt winkenden Touristen, die uns im TukTuk ueberholten und die Aussicht genossen, waehrend es begann fuer uns schmerzhaft zu werden.

Wahrend ich aber die Zaehne zusammenbiss, musste Maxx wohl doch einsehen nicht mehr 20 zu sein und letztlich schon auf halber Strecke das letzte Stueck (eines wirklich ueberhohen) Berges schieben. Zum Glueck ging es danach bergab und nachdem wir uns ueber einige kleinere Berge gequaelt hatten, wohlverdiente Pause (noch 15 Kilometer verbleibend und beide bereits fix und alle- und lieber nicht darueber nachdenken: der Rueckweg!).

Mit wenig frischen Kraeften machten wir uns irgendwann weiter auf den Weg und schafften es auch irgendwie bis zwei Kilometer vor dem Wasserfall. Hier setzte ein letzter moerderischer Berg an, von dem just zwei munter (und viel schlimmer nicht erschoepft) wirkende Maedels auf ihren Raedern geschossen kamen und uns froehlich zuriefen: "you nearly reached".

Das fuehlte sich fuer uns aber ganz anders an. Wahrend ich es unter unsaeglichen Schmerzen (von denen ich mir ausser einem hoch roten Kopf, zittrigen Beinen und pitschenassem Shirt natuerlich nichts anmerken liess) auf den Berg schaffte, kam Maxx eine Weile spaeter angeschoeben. Genug Zeit fuer mich seine Kamera vorzubereiten und ein paar herrlich deprimierende Zielfotos zu schiessen. Das war wirklich schrecklich, fuer uns beide.

Und der Rueckweg stand ja noch an, aber wenn man gar nicht weiter kann (im wahrsten Sinne des Wortes), dann hilft meistens Einsicht, bzw. Demut. Unsere bestand darin weiteres Geld (aber diesmal vernuenftiges) zu investieren und im TukTuk (die Raeder auf dem Dach) zurueck in die Stadt zu fahren.

Urspruenglich wollten wir von Luang Prabang aus den Mekong mit einem Boot heunterfahren. Doch fehlende Information ueber diese auch unter den Backpackern Moeglichkeit des Reisen, brachte uns dazu die Idee zu verwerfen. Daniel (Mongolian Rally) erklaerte uns spaeter in Vietnam, wie wirs es haetten anstellen sollen.

Stattdessen fuhren wir mit einem Kleinbus, in dem doch noch 14 Leute hineinpassten in Richtung Vang Vieng. Die Fahrt war nicht nur wegen der schon eingespielten Reisegruppe erlebnisreich. Auch die herrliche Landschaft trug sein Teil dazu bei, dass die 10 Stunden wie im Fluge verflogen.

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