Donnerstag, 15. Oktober 2009

Mit schweren Herzen verlassen wir die Mongolei

07.09.2009 - 09.09.2009

Der Transibteil war noch nicht ganz zu Ende? Noch befanden wir uns auf einem Teil der Strecke die als Transibirische Eisenbahn gilt. Der Unterschied besteht nur darin, dass wir uns nicht fuer die Transmongolische Eisenbahn entschieden haben, sondern fuer die lokale Variante. Fuer nur umgerechnet 5 Euro ging es auf der selben Zugstrecke in Richtung Grenze. Als wir unser Zugabteil betreten wurde schnell klar warum das Ticket nicht mehr kosten durfte. Fuer die 17 stuendige Fahrt wurden sogar die Gepaeckablagen als Schlafmoeglichkeiten verkauft. Keiner der Mongolen kam aber auf die Idee diese auch zu gebrauchen. Bis "unser" David kam!!! Er machte es sich auf der nichtgepolsterten Pritsche wenige Zentimeter unter der Decke gemuehtlich. Ich lag direkt unter ihm und machte mir schon im Halbschlaf einige Sorgen, dass ich spaeter unfreiwillig geweckt werde. Es knirschte, es knackte und es knarte aber zum Glueck blieb die Ablage in den Angeln. Lustig war eher die Diskussion mit dem Begleitpersonal. Wir brauchten nicht mongolisch zu vertsehen, um zu wissen welchen Grund die Auseinandersetzung hatte. David der schon vor sich hin daemmerte, bekam von dieser Unterhaltung wenig mit. Kurze Zeit spaeter taten es die anderen Fahrgaeste ihm nach. Gluecklich das jetzt jeder einen Schlafplatz hatte, ging es langsam zur chinesischen Grenze.

Schon vorher wussten wir das der Zug diese nicht passieren wuerde und wir einen Jeep anheuern muessen. Zunaechst wunderten wir uns, warum es auf dem Bahnsteig alle so eilig hatten und in Richtung Bahnhofsparkplatz flitzten. Dort wartete eine ganze Armada von Bussen und Jeeps. Es ist immer wieder erstaunlich anzusehen wie sich die unterschiedlichsten Buisnessmoeglichkeiten entwickeln. Nach zaehen Preisverhandlungen hatten wir unseren Fahrer gefunden und kurze Zeit spaeter bemerkten wir, warum die Mongolen so geschwindt auf die Grenze zu steuerten. Alle Fahrzeuge die vorher an der Haltestelle auf die ankommenden Fahrgaeste warteten, verwandelten sich nun in eine kilometerlange Schlange. Wir sind mit die Letzten und stellten uns auf eine lange Wartezeit ein.

Die Kontrollen auf der mongolische Seite sind im Vergleich zu den chinesischen eher harmlos. Neben einer Fiebermessung in der Iannis die meiste Waerme ausstrahlte, muessten wir noch eine private Gepaeckkontrolle ueber uns ergehen lassen. Zureuck wieder im Jeep fuhr unser Fahrer uebereifrig ueber die markierte Linie in Richtung chinesisches Hohheitsgebiet. Mit einem millitaerischen schroffen Ton werden wir zurueckgerufen. Der Soldat schaut uns verwundert in die Augen und sagt etwas geschockt kurz und buendig "Welcome to China".
Mit verschiedenen Informationen (aus dem Lonley Planet oder von anderen Backpackern) beginnen wir am Taxistand mit der Orientierung. Ca. 2h ging es dann zwischen Bahnhof - Busbahnhof und Taxistand hin und her. Am Ende entschieden wir uns fuer eine Taxifahrt nach Peking. Wir sollten es bereuen. Eine Russin hatte sich noch in unser Auto geschlichen und war fuer 9h nicht bereit ihren Beifahrenplatz mit uns zu tauschen. 9h Stunden zu dritt auf der Ruecksitzbank laesst selbst den bequemsten Sitz unbequem machen. Ganz ueberraschend kamen wir schon nach ca. 30 km in eine Polizeikontrolle. Neues Land, neue Sitten! Der Beamte bittete den Fahrer auszusteigen und fuhr mit uns im Wagen zur Polizeistation. Unsere Passe waren wohl in Ordnung und wir konnten die Fahrt kurze Zeit spaeter fortsetzen.

In Sachen Fahrweise haben wir in Russland und der Mongolei ja schon einiges erlebt. Doch die Chinesen setzten da noch eins drauf. Immer am Limit der Moeglichkeiten wurde der Fahrstil in der Dunkelheit keineswegs den Gegebenheiten angepasst. Als Beispiel moechte ich hier das Computerspiel GTA anbringen. Ueberholt wird da wo es moeglich ist. Nicht da wo wir es gewohnt sind, naemlich LINKS. Selbst der Not Streifen wurde genauso oft benutzt, wie die Linke-, Rechte- oder Mittel-Spur. Zwischen den LKW's gibt es noch mehr Moeglichkeiten? Der Unterschied zum Computerspiel bestand nur daran, dass wir unseren Wagen nicht wechseln konnten. Unglaublich auch, dass die Motorraeder auf den Landstrassen ohne Licht fahren und wir einen Unfall nur um haaresbreite entkommen sind. Mit dem voellig uebermuedeten Fahrer erreichten wir spaet, aber gesund Peking. Zum Glueck ist das Wort Taxi noch was wert und es laedt uns in der Naehe unserer naechsten Bleibe ab. Peking kann nun kommen!!!

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