Donnerstag, 16. Juli 2009

Mitreisende



Relativierung des kulturellen Standpunkts, Abenteuerlust, Begegnungen, Sprachenlernen, kulinarisch Unerwartetes, der Erwerb seltener Krankheiten- Gründe eine Reise zu machen gibt es viele. Und für mich persönlich gibt es zwei weitere.

Maxx (für gute Freunde mit zwei "x") ist der erste. Ich habe ihn kennengelernt, als ich vor zwei Jahren ins Wohnheim gezogen bin. Als Mitarbeiter des Studentenwerks hätten wir uns theoretisch bei Schlüsselübergabe kennenlernen können, da er sich jedoch mehr für die weiblichen Zuzüge zuständig fühlte, fand unser erstes Treffen wohl auf einer der diversen Wohnheimpartys oder einer der wöchentlichen Donnerstagstouren in "das Ding" statt.
In der Atmosphäre des Wohnheims, in der unsere Nachbarn von überall aus der Welt kamen, waren eigentlich von Anfang an Teil unser Freundschaft die Träume vom Reisen. Dass wir uns diesen Traum jetzt erfüllen ist eine wunderbar schöne Fügung unserer Studienverläufe. Denn Anfang des Jahres hat Maxx sein Studium abgeschlossen und nennt sich seither "Diplom Bibliothekar FH". Leider erlaubt das Medium Schrift es mir nicht, den Titel noch einmal so schön zu lallen, wie wir es taten, als er den Brief von der Uni bekam: Dhiphlohmbhibleotheka.
Damals sind wir gerade von einem Besuch unserer Wohnheimsfreundschaften (Nici) aus London zurück gekommen. So verfügen wir also bereits über ein wenig gemeinsame Reiseerfahrung, die Maxx vor allem durch ein halbes Jahr Neuseeland ergänzt.
Für die jetzt bevorstehehnde Reise hat sich Maxx bereits in der Vorbereitung als weitaus Aktivster verdient gemacht. Und auch die Idee, überhaupt die angedachte Route zu Reisen, stammt von ihm. Was Maxx als Reisebegleitung aber besonders wertvoll macht, ist seine Fähigkeit, Dinge zu inszenieren. Meine beeindruckendste Erfahrung dessen ist, dass er zu Beginn seines Studiums den Film "Die Reise des jungen Che" geschenkt bekommen und ihn sich erst angesehen hat, nachdem er sein Studium beendet hat- und jetzt endlich endlich selbst reisen kann. Dabei erkläre ich mich absolut gerne bereit, mich in Szene setzten zu lassen und wer mag, kann sich selbst ein Bild machen. Bzw. kann die von Maxx' neuer Kamera aufgenommenen Bilder auf unserer Seite bewundern.

Iannis ist mein zweiter Grund. Und für mich ist er das, was man gemeinhin als Sandkastenfreundschaft bezeichnen mag, denn ich kenne ihn seit dem Kindergarten und bin später 13 Jahre mit ihm in die selbe Schulklasse gegangen. Dass gemeinsame Erfahrungen verbunden machen habe ich zusammen mit Iannis tausendfach belegt, dass das aber 5 Jahre Hamburg- Köln als gute Freundschaft gehalten hat, ist fast noch wertvoller. Und vielleicht ein schöner Gedanke an alle, die wir für eine Weile nicht sehen werden.
Wie bereits angedeutet, hat Iannis die letzten fünf Jahre in Hamburg, und dort in der legendären WG in der Stresemannstrasse, gewohnt. In Hamburg hat Iannis zunächst seine Ausbildung beim NDR als "Mediengestalter in Bild und Ton" (dazu bedarf es einiger Wodka mehr..) gemacht und anschliessend zwei Jahre beim Szene- Radiosender N-Joy gearbeitet.
Davor und zwischendurch hat Iannis einiges von der Welt bereist. Der weiteste Trip war eine Reise nach Kuba. Und auch mit Iannis gibt es gemeinsame Reiseerfahrungen. Annähernd mit der bevorstehenden Reise vergleichbar ist vielleicht unser Trip mit Bus und Bahn durch Marokko. Um allerdings herauszustellen, warum Iannis für die kommende Reise unbedingt wertvoll ist, muss ich noch eine gemeinsame Reise weiter zurückgehen. Und zwar habe ich nach Jahren von Familienfahrten nach Skandinavien meine erste Reise gen Süden mit der Familie Kase in die Türkei unternommen. Das war für mich alles total aufregend und ich war ziemlich nervös. Als Iannis und ich aber im Zug nach Hamburg saßen hat Iannis zu mir gesagt, dass ab hier alles gut werden würde- und wie so oft hat Iannis damals seine Fähigkeit, Situationen gut einschätzen zu können, bewiesen. Sehr wertvoll.

Der dritte im Bunde bin ich,
David. Zumindest zu Beginn der Reise bin ich noch das Bindeglied zwischen Iannis und Maxx und auch wenn ich sehr zuversichtlich bin, dass auch die beiden sich bald sehr gut kennen werden, will ich mir für die Reise Mühe geben, dass wir in guter Stimmung zusammenhalten. Meine Überzeugung, dass alles was kommen mag, seine Berechtigung haben wird, speist sich nicht zu letzt aus der Gute- Laune Quelle Studienabschluss, denn seit drei Wochen habe ich zwar noch keinen Titel, dafür aber ein abgeschlossenes Studium der Sonderpädagogik.
Und so will ich diese Reise auch nicht wie vorige (vor allem durch Afrika) nutzen, um Selbsterkenntnis zu erlangen (oder aus sonst einem der oben aufgeführten Gründe), sondern allein um eine gute Zeit zu haben.
Und hier kommt ihr als Leser ins Spiel. Denn ich habe auf meinen Reisen die Erfahrung gemacht, dass sich so manch fragwürdig angenehme Reisesituation viel lustiger erleben lässt, wenn man sie als Mail im Kopf mitformuliert.
Im diesem Sinne hoffe ich auf einige Katastrophen, die Stoff für Blogeinträge bieten. Bis bald;

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